Muskelkrämpfe
Dieses Schicksal hat fast jeden Sportler schon einmal ereilt: plötzlich ein starker Schmerz in der Wadenmuskulatur und das weitere Bewegen wird unmöglich. Selbst bestens trainierten Leistungssportlern passiert das, man kennt die Bilder aus dem Fernsehen. Aber nicht nur in der Wade, auch in der Oberschenkelmuskulatur, den Armen und den Händen können Krämpfe auftreten, manchmal auch in Ruhephasen oder nachts. In ungünstigen Situationen können Sportler auch in Panik geraten, wenn der Krampf z.B. beim Klettern oder Schwimmen auftritt.
In der warmen Jahreszeit kommen Krämpfe häufiger vor. Oft treten sie nach einer längeren intensiven Aktivität auf. Wie kommt das? Die Medizin unterscheidet verschiedene Formen von Krämpfen, hier soll es aber vorwiegend um die beim Sport auftretenden Krämpfe gehen. Die genauen Mechanismen der Krampfentstehung und wie die Schmerzen zustande kommen, sind noch Gegenstand intensiver Forschungen. Unser Bewegungssystem ist ein neuro – muskuläres System, d.h. Nervensystem und Muskel funktionieren in einer Einheit zusammen. Der Muskel setzt den Impuls des Nerven um. Damit er sich zusammenzieht und wieder entspannt, sind verschiedene Veränderungen an den Muskelzellen notwendig, die wiederum an verschiedene Elektrolyte gekoppelt sind. Jedem Sportler sind Magnesium, Calcium, Kalium und Kochsalz ein Begriff. Es ist allerdings, genau betrachtet, nicht so, dass es nur am Magnesiummangel liegt, wenn man einen Krampf bekommt, die verschiedenen Elektrolyte wirken vielmehr zusammen.
Trainingsrückstand in Kombination mit zu hoher Leistungsanforderung ist eine Ursache. Ist der Körper vor dem Sport nicht ausreichend mit Flüssigkeit aufgefüllt, fördert das Krämpfe. Gerade in der warmen Saison muss man daran denken, ausreichend Elektrolyte(auch Kochsalz) aufzunehmen. Alle Elektrolytwerte, auch der Magnesiumspiegel, sollten im Normbereich sein, damit das Krampfrisiko sinkt. Wer Medikamente einnehmen muss, insbesondere Diuretika (Entwässerungsmedikamente) sollte immer seinen Arzt von seinen Sportabsichten in Kenntnis setzen und sich beraten lassen. Tritt ein Wadenkrampf auf, sollte man selbst oder ein Helfer das Knie ca. 90° beugen und den Fuß Richtung Schienbeinkannte führen. Aufstehen und den Fuß fest aufsetzen hilft auch. Meist ist ohnehin die Sportübung zu beenden. Hilfreich sind eine vorsichtige Massage oder eine warme Dusche. Reichlich trinken und Elektrolytzufuhr (s.o.) normalisieren den Stoffwechsel. Zur Vorbeugung ist wichtig, den Trainingsplan an die Belastungssteigerung anzupassen. Generell ist von Nikotin und Alkohol abzuraten. Man sollte regelmäßig und ausreichend Mineralwasser o.ä. trinken, Durst ist ein Warnsignal! Vollkornprodukte, Obst, Gemüse , Trockenfrüchte und Milchprodukte gehören in die Sportlerernährung. Vorsichtig muss jeder sein, der Medikamente (z.B. Abführmittel, Entwässerungstabletten o.ä.) einnimmt! Hier ist eine ärztliche Beratung unbedingt zu empfehlen.