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Schulterluxation und Schulterinstabilität

Krankheitsbild

Unter Instabilität eines Gelenkes versteht man eine nicht ausreichende Führung der Knochenanteile durch die umgebende Kapsel, die Muskulatur und die Sehnen. Man kann dann zwischen einer angeborenen (Fachbegriff „habituellen“) und einer durch Verletzung erworbenen und wiederkehrenden (Fachbegriff „traumatischen“) Instabilität unterscheiden. Bei der angeborenen Form hat der Oberarmkopf in alle Richtungen zu viel Spiel und kann selbst bei alltäglichen Bewegungen aus dem Gelenk springen. Meist ist er dann auch ebenso leicht in seine Ursprungsposition zurückzubringen. Die Behandlung besteht in einer physiotherapeutischen Kräftigung der Muskulatur. Die unfallbedingte Verrenkung oder Luxation entsteht durch eine Verletzung des Kapsel- und Bandapparates. Es kommt meist zu einem Abriß der knorpeligen Gelenklippe von der Gelenkpfanne mit einer zusätzlichen Überdehnung oder einem Einriß der Kapsel am vorderen unteren Gelenkanteil. Ohne Behandlung kann es dann sehr leicht zu weiteren Luxationen kommen. Nach einer Luxation steht der Oberarmkopf außerhalb der Gelenkpfanne. Es ist dringend notwendig, die Schulter wieder einzurenken, zu „reponieren“. In den meisten Fällen ist eine Kurznarkose erforderlich. Der Arm wird dann in einem Schlingenverband kurze Zeit ruhig gestellt. Durch ein gezieltes langfristiges krankengymnastisches Übungsprogramm wird die Muskulatur gekräftigt und die Schulter soll ihre Stabilität wieder erlangen.Verbleibt eine Instabilität, sollte eine Operation zur Stabilisierung dringend erfolgen. Unbehandelt droht ein vorzeitiger Gelenkverschleiß und es bleibt die ständige Unsicherheit für den Patienten, daß die Schulter selbst bei einfachen alltäglichen Bewegungen erneut luxiert. Bei sportlich aktiven Patienten sollte nach einer Luxation unmittelbar eine Operation geplant werden, um eine sichere Einheilung zu erreichen und die Rückkehr zum Wettkampfsport schneller zu ermöglichen.

Operationstechnik

Arthroskopische Technik:
In vielen Fällen wurde vor einer Operation eine Kernspinuntersuchung (MRT) durchgeführt, womit bereits eine gute Operationsplanung möglich ist. Zunächst wird das Ausmaß der Verletzung genau beurteilt. Ist das Labrum (Gelenklippe) abgelöst, wird es zusammen mit der Kapsel mit Knochenankern wieder am Gelenkpfannenrand fixiert. Hierbei kann auch eine erweiterte Kapsel gestrafft werden.
 
Offene Operation:
Diese Technik wird insbesondere bei Begleitverletzungen notwendig. Dazu gehören zusätzliche Verletzungen der Sehnen und der Kapsel sowie Abrisse von Knochenstücken. Der ca. 10 cm lange Schnitt befindet sich an der Vorderseite der Schulter.

Nachbehandlung

Die Schulter wird zunächst in einem Schlingenverband für ca. 3 Wochen ruhig gestellt. In dieser Zeit wird aber schon unter Anleitung des Therapeuten ein Übungsprogramm begonnen, welches aus passiven Bewegungen und physikalischen Maßnahmen besteht. Die Bewegungen in der Schulter werden nach einem der Verletzung angepaßten Behandlungsschema gesteigert, so daß die Nachbehandlungszeit ca. 6 – 12 Wochen dauert. Die Behandlung im Krankenhaus dauert ca. 6 Tage. Arbeitsfähigkeit für Bürotätigkeiten besteht ca. 4-6 Wochen, für körperliche Arbeit insbesondere über Kopfhöhe bis zu 3 Monate! Für den Trainingsbeginn bei speziellen Sportarten ist eine individuelle Beratung notwendig.
 
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